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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 44

1912 - Breslau : Hirt
44 C. Länderkunde. mannigfaltig: fast alle Mineralien finden sich in den verschiedensten Formen und Verbindungen. Darum ist Deutschland das Land eines vielseitigen Bergbaues und einer lebhaften Industrie. § 54. Klima. Die Gleichheit des Klimas (s. die Temperaturkarte im Atlas!), das durchweg dem kühleren Teile der gemäßigten Zone angehört und nur zwischen dem Sw und dem No größere Gegensätze aufweist, ist überraschend groß. Durch die tiefere Lage der nördlichen Gegenden ist deren Klima von dem Mittel- und Oberdeutschlands kaum verschieden. Die Oberdeutsche Hochfläche entspricht in der Jahreswärme dem Küstenstreifen der Ostsee. So herrscht im Deutschen Reich, abgesehen von den höheren Gebirgs- erhebuugeu, eine Jahreswärme von durchschnittlich 8—9°. Der Nieder- schlag schwankt zwischen 40 und 210 cm. § 55. Gewässer. Von den größeren Flüssen ist nur eiuer ganz deutsch: die Weser. Von der Donau liegen nur Quelle und Oberlauf, vom Rhein weder Ouelle noch Mündung auf deutschem Gebiete. Nur Elbe, Oder und Weichsel münden auf deutschem Boden. Auch darin tritt uns die Mittellage Deutschlands in unserem Erdteil entgegen. Bei näherer Betrachtung finden wir, daß der Rhein alle Bodenstufen Deutschlands durchfließt und deshalb die älteste und wichtigste Verbindung zwischen dem N und S ist. Eine Querverbindung der nordsüdlich fließen- den deutschen Ströme besteht seit lange nur in den östlichen Provinzen Preußens, deffeu Herrscher früh die Bedeutung solcher Wafferstraßen er- kannten. Geplant und in Angriff genommen ist ein großer, Deutschland durchquerender und seine Flüsse verbindender Mittellandkanal. Der- artige Unternehmungen waren bei der politischen Zerrissenheit Deutschlands vor Bildung des Deutschen Reiches unausführbar. Aufgabe. Suche auf der Karte die Linie des im Bau befindlichen Rhein— Hannover-Kanals (über Minden), des Kaiser-Wilhelm-Kauals, des Dort- mund—ems-Kanals! § 56. Größe, Bewohner. Die Größe des Deutschen Reiches beträgt mehr als V2 Mill. qkm oder etwa den 20. Teil Europas. Die Zahl der Bewohner ist 65 Mill., so daß auf 1 qkm 120 Meufcheu (gegen 45 in Europa) leben. Deutschland ist also sehr dicht bevölkert. Die meisten Ein- wohner sind Germanen (Deutsche); den Ostrand bewohnen Slawen (vor allem Polen), den Südwestrand in geringer Zahl Romanen (Franzosen). Anch hierin findet die Mittellage ihren Ausdruck. — Nach der Religion sind nahezu zwei Drittel Protestauteu, über ein Drittel Katholiken, reichlich eine halbe Million Juden. Aufgaben. 1. Welche deutschen Männer kennst du als Kämpfer gegen die Slawen (Wenden)? 2. Suche die deutschen Staaten auf der politischen Karte und ordne die Königreiche, Großherzogtümer und Herzogtümer nach der Größe! 3. Welchem Staate etwa gleicht Elsaß-Lothringen an Größe?

2. Für Präparandenanstalten - S. 172

1912 - Breslau : Hirt
172 C. Länderkunde. 96. Polder im früheren Haarlemer Meer. Das Haarlemer Meer (18v ist durch den Bau von Dämmen und Kanälen trockengelegt. Es ist jetzt von 20 V0v Menschen bewohnt. Dampfpumpen und Windmühlen heben das Wasser aus den fruchtbaren, tiefer liegenden Fluren und Nebenkanälen in den hochliegenden Hauptkanal. Dieser leitet es ins Meer und bildet zugleich die Verkehrsstraße für Menschen und Waren. Zwischen den Nebenkanälen beleben Gehöfte, Windmühlen, Weidefluren und Äcker die Landschaft. § 267. Im Marsch gebiet lagen früher große Seen. Einer von ihnen ist im Mittelalter durch Meereseinbrüche in einen Meerbusen verwandelt worden: die Südersee lvgl. Dollart, Jade^ andere, wie das Haarlemer Meer, sind durch großartige Arbeiten trockengelegt und gehören zu den wertvollsten Teilen des Landes. Noch größeren Landzuwachs verspricht die geplante Eindeichung der Südersee. — Die südlichen Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins, der sich beim Eintritt in holländisches Gebiet zu teilen beginnt. In das Delta des Rheins ergießt sich von 3 die Schelde. Aufgabe. Was kann man über das Klima Hollands aus seiner Lage schließen? § 368. Bevölkerung und Erwerb. Die Holländer (5,o Mill.) sind ein Mischvolk aus Friesen, Rheinsranken und Niedersachsen und redeu einen niederdeutschen Dialekt. Zwei Drittel sind reformiert, ein Drittel ist katholisch. Der harte Kampf mit dem Meere hat ein arbeitsames Volk erzogen, dessen Reinlichkeit bekannt ist. Am Meere treiben die Holländer seit jeher Fischfang, auf den Marschen Landwirtschaft, vor allem Viehzucht und Milchwirtschaft (Butter- und Käsebereitung). Im Kampfe mit dem spanischen Weltreich entwickelten sie sich im 16. und 17. Jahrhundert zum ersten See- und Handelsvolk der Erde. Aus dieser Zeit stammt der

3. Für Seminare - S. 215

1912 - Breslau : Hirt
A. Nordamerika. 215 besitzen gewaltige Ströme und Seen, und in der Mitte wie im 0 stellten sich der Anlage großartiger Kanalverbindungen keine besondern Hindernisse entgegen. Noch größereu Einfluß auf die Entwicklung des Wirtschaftslebens haben die Eisenbahnen Mg. 129, Bild 130) gewonnen. Die Schienenlänge betrug 1910 annähernd 0,4 Mill. km; das Netz ist am dichtesten östlich des 100? W. Die Pazifikbahnen durchqueren den ganzen Erdteil und verknüpfen die beiden Weltmeere miteinander. — Der Handel der Union, besonders der Außenhandel, wird heute nur noch von England und Deutschland über- trossen. Die Handelsflotte steht an dritter Stelle (hinter England und Deutschland) unter den Handelsflotten der Erde (vgl. §§ 361, 365). Nicht zu- letzt ist die Blüte der Volkswirtschaft auf die Charaktereigenschaften des amerikanischen Volkes zurückzuführen, das infolge seiner Unternehmnngs- lnst, seines Handelsgeistes und seiner Erfindungsgabe besonders befähigt er- scheint, unter Verwertung aller wissenschaftlichen und technischen Hilfsmittel die Gunst der Lage und der Naturausstattung des Landes auszunutzen. Das Deutsche Reich hat nächst England die größte Einfuhr von der Union, 131. .Kulturnegerin. Seitdem die Neger in den Vereinigten Staaten frei und mit den Weißen gleich- berechtigt wurden, ahmten sie die Weißen in Lebensführung und Tracht nach, um auch die gesellschaftliche Gleichberechtigung mit den Weißen zu erlangen. Der Erfolg war eine Verschärfung der Gegensätze. 132. Indianer der Union. Die Indianer hatten ihr Leben ursprünglich auf Jagd, Fisch- fang und das Sammeln von Nährfrllchten gegründet. Wo in einigen Gegenden der Anbau von Mais, Kürbissen und Bohnen dazutrat, wohnten sie in festen Siedlungen, Erd- und Zweighütten. Sonst war das Zelt ihre Behausung. Heute findet die Kultur mehr und mehr Eingang bei ihnen. - - _

4. Für Seminare - S. 356

1912 - Breslau : Hirt
356 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Eisenwaren, Steinkohlen und Koks, im ganzen für annähernd 400 Mill. Mark liefern. Zu dem Handel mit eigenen Waren tritt ein bedeutender Durch- gangshandel; er beruht auf der überaus günstigen Lage des Landes zwischen großen, hochentwickelten Kulturstaaten. Den Überseeverkehr vermittelt fast ausschließlich der Flußhafen Antwerpen; jedoch ist die Handelsflotte Belgiens gering, so daß der Seehandel meist von fremden Flaggen, besonders von englischen, aber auch vou deutschen Fahrzeugen besorgt wird. Sehr große Sorgfalt hat Belgien dem Ausbau seines Eisenbahnnetzes zugewandt: es hat das dichteste Eisenbahnnetz aller Staaten der Erde (§ 365) und in seiner Haupt- stadt Brüssel einen Knotenpunkt von Welteisenbahnen. Das Wasserstraßennetz umfaßt zwei Flußstraßen und mehrere Kanüle von im ganzen 1600 km Länge. V. Bevölkerung und Siedlungen. In dem Vermittlungslande zwischen Deutsch- laud und Frankreich ist die Bevölkerung national gemischt, aber geeint durch das fast ausschließlich herrschende katholische Bekenntnis. Die germanischen (niederdeutschen) Flamen oder Flamländer, die Bewohner des nördlichen Teiles, machen etwas mehr als die Hälfte der Bevölkerung aus. Die Sprache der Gebil- deten, der Literatur, des öffentlichen Lebens ist vorwiegend das Französische, die Muttersprache der Wallonen, der Bewohner des Maas-Sambre-Beckens und des Ardennenlandes. Die Grenze zwischen den beiden Nationalitäten verläuft etwas südlich von Brüssel geradlinig von W nach 0. — Gunst der Lage, reiche Naturaus- stattung des Landes und menschliche Betriebsamkeit haben Belgien zu dem am dich- testen bevölkerten Staate Europas gemacht (255 E. auf 1 qkm1). Seit 1830 bildet Belgien ein selbständiges Königreich und seit 1833 einen neu- tralen Staat. 1. Hochbelgien. Die Ardennen sind dünn bevölkert; um so volkreicher ist das industriereiche Becken der Maas und Sambre. Im fruchtbaren Hennegau liegt die Fabrikstadt Möns (deutsch Bergen, 30), an der Einmündung des Scheldekanals in die Sambre der Kohlenmarkt Eharleroi (30), am Zusammenflusse von Sambre und Maas Namur (35), bekannt durch seine Stahlindustrie. In schöner Tallage an der Maas bildet die Festung Lüttich (175) den Mittelpunkt des ostbelgischen Kohlen-, Eisen- und Glasindustriebezirks, einen Hauptplatz der Waffenfabrikation und des Mafchiuenbans. Am Fuße des Hohen Venn liegt Verviers (50) mit zahlreichen Tuchfabriken. 2. Mittelbelgien. Die Hauptstadt Belgiens, Brüssel (mit Vororten 720), auf der Grenze des Hügel- und Flachlandes und ziemlich genau in der Mitte des König- reiches gelegen, erinnert durch ihre Stadtanlage, ihre schönen Bauwerke und ihren lebhaften Gewerbebetrieb, der namentlich wertvolle Spitzen und Teppiche liefert, an Paris („Klein-Paris"). In der modern gebauten, vrächtigen Oberstadt herrschen französische Sprache und Sitte, in der engen Unterstadt, dem Sitz des Handels und der Gewerbe, überwiegt das flämische Volkstum. Die Stadt bildet mit ihren wertvollen Kunstsammlungen, ihren zahlreichen Museen und ihrer Uni- versität den Mittelpunkt des belgischen Geisteslebens. Universitätsstadt wie Brüssel ist das östlich gelegene Löwen (45). Der wenig fruchtbaren, sandigen und morastigen, aber mit Fleiß und Geschick angebauten Provinz Limburg, in der Rinder- und Schafzucht sowie Molkerei blühen, fehlen größere Siedlungen. 1 Von deutschen Staaten — abgesehen von den Stadtstaaten — wird es hinsichtlich der Volksdichte nur von dem Königreich Sachsen (320 E. auf 1 qkm) übertroffen.

5. Für Seminare - S. 202

1912 - Breslau : Hirt
202 B. Länderkunde. — Iii. Afrika. Frauen arbeiten läßt und als Viehzüchter sich wenig um die Ausnutzung des Bodens kümmert, zu regelmäßiger Arbeit zu erziehen. In diesem Sinne wirken besonders die zahlreichen Missionsgesellschaften. Der Verkehr war am frühesten in Nordafrika entwickelt. Vom Nil aus hat Afrika im Altertum Gaben der Kultur sogar nach Europa verbreitet. Heute vermitteln die schiffbaren Strecken der Flüsse und die von Dampfern befahrenen Seen den größten Teil des Verkehrs. Zahlreiche Telegraphen, auch etwa 30 000 Km Bahnen sind gebaut. Sie erschließen besonders Süd- und Nordafrika. Die Kap—kairo-Bahn soll den 8 des Erdteils mit dem N verbinden (Fig. 122). 122. Verkehrskarte von Afrika. (1 : 80 Millionen ) In Südafrika sind Ochsen die gewöhnlichen Zugtiere. Pferde und Maultiere werden meist zum Reiten benutzt. In den Tropen ist der Mensch überall da, wo Wasser- straßen und Eisenbahnen fehlen, der einzige Lastträger. Staatliches. Selbständige Eingeborenenstaaten sind Abessinien und Liberia. Der größte Teil des Erdteils geriet in Abhängigkeit von den Europäern. Die Briten und die Franzosen haben etwa gleich großen Besitz, die Deutschen ungefähr halb so viel wie die Franzosen. Eisenbahnen. Telegraphen (Kabel) Karawanenstr. Schiffahrtslinien Katarakte. -20°

6. Für Seminare - S. 291

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 3. Österreich-Ungarn. 291 Wird die Wirkung der an sich günstigen Lage Österreich-Ungarns zwischen West- enropa und dem Orient, die ihm die Bedeutung eines Durchgangslandes zwischen den genannten Erdräumeu verleiht, stark beeinträchtigt. Von allen Nachbarstaaten ist die Österreichisch-Ungarische Monarchie am engsten mit dem Deutschen Reiche verknüpft. Die Donau, die Elbe und das Odertal öffnen bequeme Wege uach dem nordwestlichen Nachbarlande, und auch die begren- zenden Gebirge bieten wegen ihrer Wegsamkeit oder geringen Höhe dem Verkehr geringe Schwierigkeiten. Nicht weniger als 43 Bahnen führen ins Deutsche Reich hinüber. Wie der Weg Österreich-Ungarns zum Atlantischen Ozean das Deutsche Reich qnert, so führt anderseits die kürzeste und schnellste Verbindung Deutschlands uach Südeuropa und Vorderafien durch den Donaustaat. —- Galizieu und die Bukowina folgen wegen ihrer Lage außerhalb des wenig erschlossenen Karpaten- walles der von der Natur vorgeschriebenen Verkehrsrichtung nach Rußland und Rumänien. — Nach Italien führen zwei stark benutzte Bahneu, die Semmering- bahn und die Brennerbahn, nach der Schweiz nur eine, die Arlbergbahn, die Zürich und dem Bodensee zustrebt. Ii. Staatliche Gliederung und Bevölkerung. Der Gesamtstaat setzt sich aus dem Kaiserreich Österreich oder der Österreichischen Reichshälfte szisleithanien) (300000 qkm, fast 29 Mill. E., 95 E. auf 1 qkm), dem Königreich Ungarn oder der Ungarischen Reichshälfte (Transleitha- nien) (325000 qkm, 21 Mill. E., 64 E. auf 1 qkm) und dem gemeinsam verwalteten Reichslande Bosnien-Herzegowina Wer 50000 qkm, sast 2 Mill. E., 37 E. aus 1 qkm) zusammen. Nach dem Ausscheiden Österreichs aus dem Deutschen Bunde wurde 1867 Ungarn selbständiges Königreich, dem jedoch mit Österreich die Person des Herrschers, das Kriegs-, Zoll-, Münz- wesen und die Leitung der auswärtigen Angelegenheiten noch gemeinsam sind. Den vielgestaltigen und verschiedenartig ausgestatteten Boden Österreich- Ungarns bewohnt ein wahres Völkergemisch. Leider erschöpft sich ein großer Teil der politischen und wirtschaftlichen Kraft des Staates in den andauern- den Nationalitätskämpfen. Etwa 12,5 Mill. sind der Sprache nach Deutsche (24%), 24 Mill. Slawen verschiedensten Stammes, 11 Mill. Magyaren. Dazu kommen Rumänen, Italiener, Rätoromanen, Juden, Zigeuner. Keine der vielen Nationalitäten übertrifft alle übrigen zusammen an Kopfzahl. Die Deutscheu, die den Grund der gesamten Kultur gelegt haben und früher das herrschende Volk waren, sind auch heute noch die wichtigsten Vertreter des geistigen und wirtschaftlichen Strebens, obwohl sie im politischen Leben stark zurückgedrängt werden. Daraus erklärt es sich, daß alle uichtdeutscheu Stämme des Doppelstaates, wenn sie sich untereinander verständigen wollen, die deutsche Sprache gebrauchen müssen; sie ist daher auch die herrschende Handelssprache. Das stärkste einigende Band zwischen den verschiedenen Volksstämmen bildet die verhältnismäßig große Gleichartigkeit hinsichtlich des religiösen Bekennt- msses: reichlich 90% der Bevölkerung gehören der katholischen Kirche an. Der Rest bekennt sich zum evangelischen und zum griechisch-katholischen Glauben. Daneben gibt es über 2 Mill. Juden und in Bosnien und der Herzegowina v Mill. Mohammedaner. 19*

7. Teil 1 = Grundstufe B - S. 116

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
116 Südeuropa. beginnt das Mittelmeerklima. Vielleicht das schönste Klima Europas hat Griechenland. Alle Südfrüchte gedeihe» hier vortrefflich Die griechischen Weine und Korinthen haben einen bedeutenden Ruf. Selbst die Dattelpalme zeitigt in günstigen Jahren auf den Inseln reife Früchte. 2. Die Bewohner. Die Bevölkerung der Halbinsel bildet ein buntes Völkergemisch. Der herrschende Volksstamm sind die Slaven (8 Mill.) Zu ihnen gehören die Serben (in Serbien, Montenegro, Bosnien und der Hereegovma) und die Bulgaren zu beiden Seiten des Balkans. In Griechenland, den s. Küstenländern und Inseln die Neng riechen (21/2 Mill.) Nachkommen der alten Jllyrier sind die kriegerischen Albaner (l1/^ Mill.) Die osmanischen Türken (2 Mill.), ein mongolenähnlicher Volksstamm, bilden in den östlichen Teilen des Türken- reiches eine geschlossene Bevölkerung. Die Türken, der größte Teil der Albaner, sowie einige Bewohner in Bosnien und Bulgarien sind Mohammedaner. Alle übrigen Bewohner gehören in überwiegender Mehrzahl der griechisch- katholischen Kirche an. — Trotz des fruchtbaren Bodens und günstigen Klimas ist die Landwirtschaft sehr vernachlässigt. Von Bedentnng für die Ausfuhr ist der Weinbau und die Olivenkultur in Griechenland, die Rosenkultur im Maritzathal, der Anbau von vorzüglichem Tabak und der Getreidebau in Bulgarien. Den Binnenhandel fördern die neuen Bahn- strecken zwischen Belgrad-Konstantinopel und Belgrad-Saloniki. Ter See- Handel liegt in der Türkei darnieder, während Griechenland darin große Fortschritte zeigt. Im Altertum blühte Kunst und Wissenschaft in Griechenland. Alte Bau- denkmäler geben noch heute Kunde von der Höhe altgriechischer Kultur. Im Mittel- alter erlag die Halbinsel, der morsche Rest des altrömischen Reichs, dem Ansturm der Türken, welche 1453 Konstantinopel eroberten, in den folgenden Jahrhunderten tief nach Mitteleuropa vordrangen und fast ganz Ungarn, Rumänien und die Länder n. vom schwarzen Meer unterwarfen. Im 17. Jahrhundert bereits begannen die Verluste, welche sich bis in die neueste Zeit derart fortgesetzt haben, daß von dem einstmaligen großen Türkenreiche in Europa nur noch wenig übrig ist. 3. Einteilung und Ortskunde. I. Die europäische Türkei. (275000 qkm, 7,5 Will. E.) a) Im Gebiet der unmittelbaren Besitzungen: Konstantinopel (874 Tsd. E.), herrlich an der gleichnamigen Meeresenge gelegen, mit einem vortrefflichen Hafen, dem „goldenen Horn," einer schmalen, tief ins Land einschneidenden Meeres- bucht, Hst. des Türkenreichs, wichtiger Handelsplatz an der Eingangspforte des Morgenlandes. — Adrianopel, an der Maritza und der Verkehrsstraße nach Belgrad. Saloniki, zweiter Hafenplatz des Reiches. Auf der Halbinsel Chalkidike der'berg Athos mit zahlreichen Klöstern. — Von den Inseln gehört u. a. Kr-eta zur Türkei. d) Im Gebiet der mittelbaren Besitzungen: Fürstentum Bulgarien: Sofia, Hst., an der großen Verkehrsstraße von Belgrad nach Konstantinopel. Ostrumelien, eine türkische Provinz mit selbständiger Verwaltung, hat sich mit Bulgarien vereinigt. Philippopel, Hst., an der Maritza in fruchtbarer Ebene. Bosnien und die Hercegovrna, von Österreich besetzt und verwaltet. Ii. Königreich Griechenland. (65000 qkm, 2,2 Mill. E.) Athen (108 Tsd. E.), Hst. des Königreichs, mit vielen Denkmälern altgriechischer Kunst. Aus hohem Felsen die Ruinen der Akröpolis. — Korinth, aus gleichnamiger Landenge, deren Durchstechung den Handel der Ätadt beleben wird. Vor dem Eingang in den korinthischen Busen die Hafenstadt Patras. Zu den ionischen Inseln gehört auch Jthaka. (Die einstige Heimat des Odysseus.)

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 123

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
123 Die Bevölkerung des Landes ist germanischen Stammes und besteht vorzugsweise aus Holländern, Flammänder, Friesen und Deutschen. Außer einer Masse von Fremden aller Nationen betreiben daselbst auch 60,000 Juden das Handelsgeschäft. Der Charakter der Holländer wird als phleg- matisch bezeichnet; Geduld, Fleiß, Ruhe, Treue und Ordnung machen ihn zu einem geschickten Kaufmann. Er liebt wenig Prunk und wenig Geräusch, dagegen Einfachheit in Wohnung, Nahrung und Kleidung. Seine Reinlich- keit im Hause ist übertrieben zu nennen und deshalb zum Sprichwort ge- worden. Die Holländer haben von je viel auf Kunst und Wissenschaft gehalten. Die gelehrtesten Philologen des 17. und 18. Jahrhunderts waren Holländer, und die Geschichte der Malerei räumt der niederländischen Schule (Rembrandt, Rubens, van Dyk re.) eine ehrenvolle Stellung in ihren An- nalen ein. Holland besaß früher im Auslande noch bedeutendere Colonieen als seht; schwerlich aber waren diese früher im gleichen Flore, wie sie es gegenwärtig sind. Wir führen dieselben hier mit auf: 1) in Asien die Inseln Java, Sumatra, Borneo, Celebes rc.; 2) in Amerika das holländische Guyana und einige westindische Inseln; 3) in Afrika einige Niederlassungen an der Küste von Guinea. Diese Besitzungen bringen Holland mehrere Millionen ein, eine Summe, welche für dies verschuldete Land (2,800 Mill. Fr. beträgt die Staatsschuld) um so größere Bedeutung hat, als die obige Summe nicht in sich schließt, was das europäische Mutterland von seinen Fabrikaten in den Colonieen absetzt. Der König ist durch die Constitution und die Generalstaaten, d. h. Reichsstände, eingeschränkt. Die Bevölkerung, welche in drei Stände zerfällt, den Adel, den Bürger- und Bauernstand, ist vor dem Gesetze gleich. Die Mehrzahl bekennt sich zur reformirten Kirche. Die Constitution sichert allen kirchlichen Gesellschaften im Staate gleichen Schutz und gleiche Rechte zu. Der König von Holland war bis 1866 als Großherzog von Luxem- burg zugleich Mitglied des deutschen Bundes. Als 1839 der größere Theil von Luxemburg an Belgien fiel, schlug der König das Herzogthum Limburg, mit Ausnahme der beiden Festungen Maastricht und Venloo, zum deutschen Bunde. Beide Provinzen sind durch Belgien getrennt, stehen aber auch zu- sammen genommen an Größe dem vormaligen Großherzogthum nach. Ortsbeschreibung. Holland zerfällt in folgende 12 Provinzen: 1. Nordholland mit der Hauptstadt Amsterdam an der Amstelmündung, 262,000 E., welche auf Pfählen ruht und von Canälen durchschnitten ist. Die Stadt ist Resi- denz des Königs und als Handelsplatz sehr bedeutend. Haarlem, 30,000 E., ist durch seine Leinwandbleichen und seine Tulpenzwiebeln berühmt. Das Haarlemer Meer ist trocken gelegt. Alkmar und Edam liefern vortreffliche Käse, jährlich 20 Mill. Centner. Zaardam, von 1000 Windmühlen um- geben, erinnert an Peter den Gr. Das reinliche Broel.

9. Zweiter oder höherer Kursus - S. 1057

1850 - Weilburg : Lanz
Xvi i. Guyana. 1057 und Bataten,Taback und Indigo gedeihen; ungeheure Wäl- der, die geschätztesten Holzarten liefernd, bedecken die Gebirge des Innern, und groß ist der Reichthum an Arzneipflan- zen. — Das Mineralreich lieferr Eisen, Kupfer und Zinn; auch Spuren von cdeln Metallen stnd vorhanden. §. 1226. Die Zahl der Einwobnermag etwa 260,000 Individuen betragen. Wie in den Nachbarländern, so findet man auch hier Weiße, Neger, Mulatten und Mestizen, zu denen noch mehrere Indianer Stämme sowohl an der Küste, als im Innern kommen. Einige derselben sind civilisirt und zum Christenthume bekehrt; andere leben in völliger Rohheit und Unabhängigkeit. Eine der bemerkeuswerthesten dieser Völ- kerschaften sind die Karaiben, ein schöner kräftiger Menschen- schlag, ausgezeichnet durch kriegerischen Muth und Tapferkeit. In den Gebirgen und Wäldern hält sich eine Menge entlaufener Neger auf; sie heißen M a r o n e n (M a r o n s — B n sch n e g e r), leben in geschloffenen Verbindungen und sind durch ihre räu- berische Ueberfälle den europäischen Kolonien äußerst gefährlich. — Im I. 1634 wurden in diesen Gegenden durch Briten die ersten Niederlaffnngen gegründet; außer diesen sind gegen- wärtig moch die Holländer und Franzosen im Besitze von ansehnlichen Strecken dieses Landes. §. 1227. 1) Die britischen Besitzungen begreifen, etwa 4700 O.meilen umfassend, den westlichen Theil des Lan- des. Die Zahl der Bewohner beträgt, ohne die Indianer, gegen 104,000; die Europäer sind dem größten Theile nach Hol- länder; sie leben meistens zerstreut auf ihren Besitzungen den Flüssen entlang. Zucker, Kaffee, Rum und Baumwolle sind die wichtigsten Erzeugnisse dieser Kolonie, welche ans zwei Gouvernements besteht. — Georgetown, früher Stabroek genannt, die von Kanälen durchschnittene Hauptstadt im Süd- osten von Cumana und am Demerara, der sich unfern der Stadt mit dem Meere vereinigt, hat einen geräunrigen Hafen und 10,000 Einw., die einen wichtigen Verkehr unterhalten. — 2) Die holländischen Besitzungen oder die Kolonie Surinam nimmt den mittlern Theil des Landes ein, ist 1815

10. Anfangsgründe der Erd-, Völker- und Staatenkunde - S. 58

1847 - Berlin : Reimer
58 von Flamländern und anderen Deutschen, die westlichen und südlichen mehr von dem celtisch-französischen Mischlingsvolle der Wallonen bewohnt sind. — Die höheren Stände Belgiens sprechen französisch, — was zugleich die ofsi- zielle Sprache des Staats ist, — die unteren wallonischen Volöklafsen ein eigen- thümliches Gewalsch, welches weder von Franzosen noch von Deutschen verstan- den wird. — Der herrschende Dialekt des niederländischen Königreichs ist der, auch als Schriftsprache ausgebildete holländische, dem eine nicht ganz unbe- deutende Literatur angehört. — 80. Kirchliche Verhältnisse. — Im nördlichen Theile der Nieder- lande ist die resormirte Kirche die entschieden vorherrschende; ihr gehört im holländ. Königreiche nur etwa die größere Hälfte der Einwohnerschaft an. In Nord- und Süd-Brabant, Limburg, Luremburg und ganz Belgien ist die ka, tholische Kirche die fast ausschließliche und die Zahl der Nicht-Katholiken äu- ßerst gering. — Jansenistische „Kirche von Utrecht." — 81. Volksthümlichkeit und Gesittung. — Der Charakter der Nord- Niederländer (Holländer) eine durch die Lage, Physik und Geschichte des Landes modifizirte Schattirung des deutschen. Auch in Betreff der Gesittung stehen sie nicht hinter den übrigen Deutschen. Zahlreiche, wohleingerichtete Volksschulen. Universitäten zu Leyden, Utrecht, Gröningen und Franeker. — In Belgien da- gegen vernachlässigte Volkserziehung, besonders in den wallonischen Provinzen; Bigotterie in den unteren, Freidenkerei in den oberen Schichten der Gesellschaft, für deren Bildung mehr, wenngleich wohl nicht durchweg aus die rechte Art, gesorgt ist. Universitäten zu Brüssel, Löwen, Gent und Lüttich. Uebrigens sind die Belgier, Flamländer wie Wallonen, ein regsames, erwerbrüstiges Geschlecht, welches für die Kultur der materiellen Interessen stets sehr geschickt und streb- sam gewesen ist. — 82. Nahrungs quellen. In Belgien daher großer Reichthum an na- türlichen und industriellen Produkten; gartenmäßige Bodenwirthschaft, na- mentlich in Flandern, Hcnncgau, Brabant, Antwerpen; bedeutender Eisen- und Kohlengewinn in und an den Ardennen; berühmte Gewerbthätig keit in fast allen Zweigen der technischen Kultur, namentlich in leinenen und allen anderen Geweben, Spitzen, Papier, Tapeten, Leder, Waffen u. a. Metallwaaren; lebhaf- ter, durch die Lage und alle Mittel der sorgfältigsten Pflege begünstigter Han- del.— Nord-Niederland ist dagegen mehr auf Handel und Schiff- fahrt, Viehzucht und Gartenkultur, weniger auf Ackerbau im Großen angewiesen. Daher weniger Getreide-, nichr Gemüse- und Blumenbau, wichtige Käsebereitung, Fischfang und (in den westl. Provinzen) Industrie in Leinen- und Seidenwaaren, Papier, Leder rc. — In Holland wie in Belgien großer Reich- thum neben großem Eiend. — 63. Staatöeinrich tung. Holland und Belgien bilden beschränkte Mo- narchien. Dort haben die „General- und Provinzialstaaten," hier zwei aus er- wählten Deputirten bestehende Kammern (Senatoren und Repräsentanten) groß- ßen Theil an der Gesetzgebung; verantwortliche Minister; — die Kronen sind erblich. — Belgiens Kriegsverfassung aus französischem Fuße, seine See- macht unbedeutend; eine große Zahl von Festungen und die durch Staats- verträge garantirte Neutralität versprechen die Fortdauer politischer Selbst- ständigkeit. — Holland ist ein Handels-, kein Militair-Staat, daher nur eine
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